Goten

Die Goten werden zu den ostgermanischen Völkern gerechnet und finden ihre ersten Erwähnungen in den Schriften von Tacitus, Strabon und Ptolemäus. Tacitus nennt sie mit dem Namen Gotonen (got. Gutans).

Sie siedelten um die Zeitenwende herum im Bereich der Weichselmündung und stammten eventuell aus dem heutigen Skandinavien. Jedoch sind diese Folgerungen nicht belegt und somit rein spekulativer Natur.  Zudem siedelten sie wohl im Machtbereich der Markomannen und wanderten während der Markomannenkriege Richtung Südosten ab. So kam es um 250 n.Chr. zum Einfall der Goten in Dakien, Thrakien, Mösien und Illyrien. Sieben Jahre später segelten sie über den Bosporus und überfielen einige Städte in Kleinasien.

Im 3. Jahrhundert n.Chr. spalteten sich die Goten in zwei größere Gruppen auf; die östlichen Greutungen und die westlichen Terwingen. Sie wurden von römischen Geschichtsschreibern zu Ost- und Westgoten gemacht.

Die Herrschaftsgebiete der Goten wurden wiederum in Kleinstämme unterteilt von denen jeder einen eigenen Sprecher im Rat der Goten hatte. Es sind noch vier Königssippen überliefert: die Amaler-, die Balthen-, die Berig- und die Geberich-Sippe.  Während der Wanderungen übernahmen auch Heerkönige, die dem Element des Heerkönigtums der Germanen folgten, die Führung.

Die Religion der Goten war ursprünglich heidnisch-germanischen Ursprungs. Sie bildeten dörfliche Kultgemeinschaften mit Ahnenverehrung und Opfergaben. Ebenso verehrten die Goten Flüsse wie die Donau als Gottheiten.  Jedoch verbreitete sich das arianische Christentum unter ihnen. Wobei zuerst die unteren Bevölkerungsschichten diesen Glauben angenommen haben.  Die Christen wurden, unter verschiedenen Königen, verfolgt da man sie als romfreundlich und Leugner der gotischen Überlieferung betrachtete, und somit ächtete.

Eine Sprache und eine Schrift entwickelten die Goten relativ früh. Das altertümliche gotische ist wohl dem gemeingermanischen sehr nahe gewesen. Zudem gilt das Gotische als Hauptvertreter des ostgermanischen Sprachzweiges. Teile des gotischen überlebten noch bis ins 17. / 18. Jahrhundert in der Sprache des krimgotischen.

 

Literaturhinweise


Die Goten

Autor: Wolfram Giese
Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: Kohlhammer-Urban
Erschienen: 2004

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Die Goten und ihre Geschichte

Autor: Herwig Wolfram
Taschenbuch: 127 Seiten
Verlag: Kohlhammer-Urban
Erschienen: 2010

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Die Goten: Von den Anfängen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts

Autor: Herwig Wolfram
Gebundene Ausgabe: 596 Seiten
Verlag: C.H.Beck
Erschienen: 2009

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Die Goten: Von der Ostsee nach Italien und Spanien

Autor: Manfred Neugebauer
Gebundene Ausgabe: 157 Seiten
Verlag: Melchior Verlag
Erschienen: 2012

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