ASATRU

Die Asen (Aesir) sind die germanischen Götter. Zu den Asen gehören Götter wie Odin, Frigga, ,Freya, Baldur, Thor, Idun, Tyr etc . Der mythische Krieg zwischen Asen und Vanen kennt keine Sieger und keine Besiegten und wird mit einem Friedensschluss besiegelt. So wurden in den germanischen Götterglauben auch frühere keltische Gottheiten übernommen.

„Asatru“ verbindet „Asa“ mit Tru“, Glauben (Treue zu den Asen)- oder Truth = Wahrheit“. Diese Treue gilt in der Regel den Asen, d.h. den altnordischen und altgermanischen Gottheiten. und Ihrer Verehrung.

Der Begriff ASATRU wurde von den isländischen Asatru Gruppen als neue Bezeichnung für dieses Religionssystem entscheidend geprägt und ist heute allgemein verbreitet.

Der YGGDRASIL KREIS und die heutigen traditionellen und naturreligiöse Gruppen  pflegen die alte, vorchristliche europäische Religion. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Überlieferungen der germanischen Volksstämme und der späteren Wikinger (oder was als altgermanische oder nordische Überlieferung gilt) vor allem die Edda und die Kalevala (die eindrücklichsten Sammlungen heidnisch-germanischer Texte in altisländischer bzw. altnorwegischer und finnischer Sprache). Dazu kommen Islandsagas, archäologische Funde und Runeninschriften. Traditionelle Gruppen beziehen sich hierbei auf die historischen Runen­systeme (z.B.germanischer Futhark mit 24 Runen). Wir treffen uns in kleinen Gruppen oder Sippschaf­ten. Man/Frau trifft sich zu gemeinsamen Unternehmungen und Ritualen, um die Götter zu ehren. Der Blot ist hierbei ein traditionelles Opferritual (Trankopfer). Einen Blot zu trinken ist für alle Teilnehmer eines Rituales eine spirituelle intensive Erfahrung. Der gemeinsame „Trunk“ zeigt gleichzeitig auf, dass in den traditionellen kreisförmigen Zusammenkünften keiner innen und keiner aussen steht, Keiner ist in der  „Hierarchie“ oben oder unten und die Menschen kom­men als „Menschen unter Menschen“ zusammen. Jeder Mensch kann den Zugang zu den Göttern ganz individuell und persönlich finden. Die Personen die in kultischen Handlungen aktiv beteiligt sind, sind entweder die Ältesten der Familie oder der Gemeinschaft oder jene, die durch ihr praktisch erworbenes Wissen als Beispiel vorangehen (spirituell und menschlich).

Beim Yggdrasil-Kreis ist eine Wissensprüfung/Fertigkeitsprüfung Voraussetzung um Ritualleiter/in zu werden. Die Ausbildung endet mit einem entsprechenden Eid auf die Asen und wird mit einer Urkunde bestätigt.

Das Amt der Ritualleiter und Goden wurde mit dem altnordischen Begriff goðorð bezeichnet. Etymologisch leitet sich der Begriff (an. goð) von einem Wort für Stimme (altirisch guth…Stimme, nlat.-dt. guttural…die Kehle betreffend) ab. Der Gode ist der Rufende – der Gott der Angerufene. Die kelt. Form gutuater wird als Vater (athir) der Stimme (guth) angesehen.

Die allgemein verbreitete polare Vorstellung von Gut und Böse hat im holistischen/ganzheitlichen Weltbild der Naturreligion wenig Bedeutung. Wir glauben nicht an den christlichen Teufel und haben keine „heilige Schrift“ in Form eines Buches. Leben entsteht und vergeht. Alles bewegt sich in natürli­chen Rhythmen und im ewigen Kreislauf, der in allen natürlichen Vorgängen um uns herum wiederzufinden ist (Jahreskreis und Lebenskreis}. Göttlichkeit und Natur sind nicht getrennt sondern bedingen einander. Unsere Gottheiten repräsentieren Konzepte wie Fruchtbarkeit, Liebe und Gerechtigkeit, sie werden durch Weisheiten, Mythologie und Geschichten erlebbar und nachvollziehbar. Sie sind ebenso wie in der Natur auch im eigenen Bewusstsein zu finden. Der Mensch als Teil des natürlichen Gleichgewichts, steht nicht außerhalb, nicht darüber. Die wiederkehrenden Zyklen der Natur werden von uns bewusst als solche erkannt und in den Jahresfesten und Übergangsritualen gefeiert, denn in ihnen ist die alte Harmonie unserer Welt erkennbar – in den Ritualen wird sie praktisch erfahren.