Cherusker

Von den Cheruskern ist bekannt dass sie ihr Siedlungsgebiet zwischen Weser,  Elbe und dem Gebirge Harz hatten. Die Grundlagelage dafür bieten Erwähnungen von Julius Caesar in seiner „De Bello Gallico“, Strabon, Plinius der Ältere und Tacitus.

Ihre Nachbarn sind die Chatten, Chauken, Sueben und im Norden, getrennt durch den Angrivarierwall, die Angrivarier geweseb. Dieser Wall wurde zur sauberen Abgrenzung und Reduzierung von Grenzkonflikten gebaut. Die Lage dieses Walls, der von Tacitus (in den „Annalen II“) genannt wurde, ist jedoch nicht genau bestimmt. Er wird irgendwo zwischen dem Steinhuder Meer und der Weser gelegen sein. Mögliche Orte für ihn sind die „Deisterpforte“ bei Soringe, bei Leese/Stolzenau, die Wallburgen im Raum Nienburg und der „Grassodenwall“ in der Kalkriesener-Niedecker-Senke.

Ein Heiligtum der Cherusker könnten die Externsteine in der Nähe von Detmold gewesen sein.

Die Cherusker bekommen ihre historische Größe mit  durch den Feldherren Arminius. Arminius (17 v.Chr. – 21 n.Chr.) war ein Germane der bei den Römern aufwuchs und dort eventuell als Geisel diente. Er war durch seine Laufbahn in der Armee mit den römischen Strategien vertraut und erwarb ebenso das römische Bürgerrecht, den Rang eines römischen Ritters und die lateinische Sprache.

Im Jahre 7 n.Chr. kehrte er nach den Feldzügen des Tiberius, wo er als Stabsoffizier diente, in seine Heimat zurück. In der Zeit hatte er gegen die germanischen Stämme in Pannonien gekämpft. Durch seine Ablehnung der römischen Germanienpolitik und die des Statthalters Varus baute er einen Widerstand auf und schlug die Römer in der legendären Varusschlacht, 9 n.Chr. im Teutoburger Wald. Hier wurden drei Legionen der Römer aufgerieben und vernichtend geschlagen.

Ebenso kämpften die Cherusker unter ihm in den Markomannenkriegen gegen den König Marbod und schlugen diese zurück. Die Cherusker hatten, wie schon zuvor in dem Kampf gegen die Römer ein Bündnis aus Brukterern, Chatten, Angrivarieern und Mattiaken gebildet. Da die verbündeten Stämme ihm vorwarfen, er strebe ein Großreich an, schwächten ihn innere Konflikte. Im Jahr 21 n.Chr. soll Arminus, dessen Vater Segimer gewesen ist, von seinen eigenen Verwandten getötet worden sein.

Tacitus erwähnt die Chatten, deren Fürst Gandestrius Rom angeboten haben soll, Arminius vergiften zu lassen. Dies scheint Rom jedoch abgelehnt zu haben. Im Jahr 88 n.Chr wurden die Cherusker unter ihrem König Chariomerus von den Chatten vertrieben, tauchen aber in späteren Geschichtsschreibungen immer noch auf. Im 4. Jahrhundert n.Chr. sind sie wohl in der Stammesgruppe der Sachsen aufgegangen.

 

Literaturhinweise


Der Römisch-Germanische Krieg 9-16 n. Chr.

Autor: Ralf Günther Jahn
Taschenbuch: 436 Seiten
Verlag: GRIN Verlag
Erschienen: 2012

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