Das Pflanzen selbst

Kleinere Bäume bis zu 60 cm können recht schnell gepflanzt werden, indem man mit dem Spaten einen Spalt in die Erde zieht und den Setzling einsetzt (Achtung: Setzlinge immer nur am Ballen handhaben! Nie am Gehölz aus dem Container oder Sack ziehen!). Dabei sollte man darauf achten, dass alle Wurzeln nach unten zeigen und der Setzling in der richtigen Tiefe eingesetzt wurde, denn die Baumwurzeln verankern den Baum nur ungenügend, wenn Teile der Wurzel nach oben weisen oder er zu tief oder zu flach gepflanzt wurde. Die Tiefe sollte die gleiche sein wie in der Baumschule, d.h. bis zum Wurzelkragen, der als Farbänderung oder Verdickung des Stammes an der Stelle zu erkennen ist, an der die Wurzel in den Stamm übergeht. Wenn nur ein paar kleine Bäume zu pflanzen sind, ist es durchaus der Mühe wert, eine Pflanzgrube auszuheben.

Eine Pflanzgrube ist auch erforderlich für alle Bäume, die in einem Container gezogen wurden und für Bäume von mehr als 60 cm, deren Wurzelballen “nackt”, d.h. ohne Erde ist. Das Pflanzenloch sollte mindestens die Breite und Tiefe des Ballen- oder Wurzeldurchmessers haben, auf alle Fälle jedoch bis auf die ursprüngliche Mutterbodenschicht ausgehoben werden. Alle bei eventuellen Bauarbeiten entstandenen Verdichtungen werden durchstoßen, damit später Wasser versickern kann, da sonst die Faserwurzeln verfaulen. Eventuell muss man die Erde durch Beigaben von Torf, Komposterde, Hygromull oder anderer organischer Stoffe verbessern. Man sollte jedoch nie direkt frischen Dünger in das Pflanzloch geben! Man mische immer zuerst mit der Auffüllerde. Wenn man große Bäume an ungeschützten Stellen pflanzt, sollte man die Stützpfähle jetzt einschlagen und entweder mit einem schrägstehenden Pfahl gegen die Hauptwindrichtung oder mit einer dreiseitigen Drahtverspannung am oberen Ende verankern. Der Pfahl sollte bis zu einer Höhe von 1/3 bis ½ der Höhe des Baumes eingeschlagen werden. Um das Herabgleiten der Befestigung zu verhindern, kann man sie am Pfahl festnageln. Praktisch ist auch ein Distanzblock, der verhindert, dass sich der Baum und der Pfahl aneinander reiben. Will man die Setzlinge im Pflanzjahr vor zu praller Sonne schützen, spannt man eine Schilfmatte oder ein Sonnensegel aus lockerem Gewebe auf. Bei kleineren Pflanzen reicht ein Auflegen oder Herumstecken von Fichten- oder Kiefernreisig.

Der Baum kann nun in der Grube solange vorsichtig gedreht werden, bis die Wurzeln eine “bequeme” Position gefunden haben, damit die Wurzeln nicht eingeklemmt werden und der Stamm so nahe wie möglich an den Stützpfahl herankommt, ohne ihn zu berühren. Wenn man mit der Position zufrieden ist, füllt man die Grube mit der verbesserten Erde vorsichtig wieder auf und drückt die Erde in die Hohlräume um die Wurzeln. Man schüttelt den Baum sanft, um der Erde zu helfen in die Zwischenräume der Wurzeln zu gelangen, ohne Lufttaschen zu bilden. Um sicherzustellen, dass der Wurzelkragen mit der ebenen Erde abschließt, legt man einen Stock oder den Spaten über die Grube, so dass man einen Anhaltspunkt hat, auf welcher Höhe der Kragen sein muss. Man füllt die Grube weiter und drückt die Erde fest. Sobald die zarten Wurzeln bedeckt sind, kann man dazu sogar die Ferse benutzen. Hat man richtig gepflanzt, sollte die ausgehobene Erde wieder komplett in die Grube passen. Wenn die Pflanzstelle trocken ist, kann man mit der Erde einen Gießrand bilden, um das Wasser beim Angießen in der Nähe des Stammes und des Wurzelballens zu halten. Falls der Platz nass sein sollte, kann man den Baum auf einer kleinen Erhöhung pflanzen. Der frisch gepflanzte Baum sollte angegossen werden, besonders wenn das Wetter zum Zeitpunkt des Pflanzens trocken ist. Dazu sollten 4-8 l genügen. Das Wasser dient auch als Hilfe, die Erde besser um die Wurzeln zu verteilen.

Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem man einen Baumschutz anbringen kann, wenn man will. Man sollte darauf achten, dass er tief genug in den Boden gedrückt wurde, um Kaninchen und Wühlmäuse daran zu hindern die Rinde an der Baumbasis anzuknabbern. Falls ein Stützpfahl benutzt wurde, ist jetzt die Gelegenheit, ihn auf die korrekte Höhe zu trimmen.