Burgunden

Die Burgunden waren ein Stamm der den Ostgermanen zugerechnet wird. Im Jahr 57 n.Chr. werden sie von Plinus dem Älteren erwähnt der sie auf seinen Reisen im Oder-Weichsel-Mündungsgebiet getroffen hat.  Zudem werden sie 160 n.Chr. von Ptolemäus erwähnt.

Wahrscheinlich stammten sie aus dem Gebiet des heutigen Dänemarks, sind jedoch schon früh Richtung Süden gezogen. Im Jahr 245 zog eine größere Gruppe der Burgunden über Thüringen nach Westen und drang dabei in das Gebiet der Alemannen ein. Die Alemannen wurden aus ihrem Gebiet verdrängt und fielen wiederum in das benachbarte Dekumatenland ein. Es folgten einige Jahre des „Krieges“ mit den Alemannen. 359 n. Chr. baten sie den Kaiser Julian um Hilfstruppen gegen die Alemannen. Chronisten berichten aus dem Jahr 373 n.Chr. dass die Burgunden eine Stärke von 80.000 Mann hatten.

Alsbald schlossen die Burgunden Verträge mit den Franken und den Alemannen und sicherten sich so ihr Fortbestehen im nördlichen Alamannenland und im unteren Neckarbergland. Sie siedelten um 413 n.Chr. am Rhein und sicherten zusammen mit weströmischen Truppen den Fluss. Jedoch waren ihre Bestrebungen sich im Westen neues Land zu sichern ungebrochen. Dies kam um 433 n.Chr. in den Konflikt mit Rom und endete zwei Jahre später in einer Schlacht wo sie von den Römern besiegt wurden. 436 n.Chr. wurden die verbleibenden Truppen der Burgunden von hunnischen Hilfstruppen geschlagen.

Im 5. Jahrhundert siedelten sie im Bereich der Rhône und König Gundobad ließ in der „Lex Burgundionum“ das geltende Volksrecht aufschreiben. Es stellte eine Mischung aus überliefertem römischem Provinzrecht mit germanischen Einflüssen.  Sie unterhielten gute Beziehungen zum oströmischen Kaiser. Sie wurden dann jedoch in den Konflikt zwischen Franken und Ostgoten verwickelt und nachdem die Schlacht bei Autun 532 verloren wurde, verloren sie ihre politische Selbstständigkeit und wurden Teil des fränkischen Reiches. Hier bestanden sie als Reichsteil „Burgundia“ weiter.

Über die Lebensweise der Burgunden in den ersten Jahrhunderten ist nicht viel überliefert. Sie hatten keine großen Siedlungen, eher kleine Hofgruppen und waren durchweg landwirtschaftlich orientiert.

 

Literaturhinweise


Die Burgunder

Autor: Reinhold Kaiser
Taschenbuch: 284 Seiten
Verlag: Kohlhammer-Urban
Erschienen: 2004

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Geschichte Burgunds

Autor: Laetitia Boehm
Gebundene Ausgabe:
Verlag: Vma-Vertriebsgesellschaft
Erschienen: 1998

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Burgund: Geschichte und Kultur

Autor: Hermann Kamp
Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: C.H.Beck
Erschienen: 2. Auflage 2012

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