Sueben

Die Bezeichnung Sueben (Sweben, Sueven, Suawen oder lat. Suebi/suevi) bezieht sich auf mehrere germanische Stammesgruppen. Sie hatten ihre Ursprünge in den Gebieten östlich der Elbe, in der Magna Germania bis hin zur Ostsee und den deutschen Mittelgebirgen.  Im Laufe der Jahrhunderte siedelten sie wohl auch in der Region des Main und des Neckar, wo sich ein Stamm, die Neckarsueben,  in der überlieferten Geschichte festigte. Die Sueben in der Region des Mains lassen sich historisch nur schwer von den Chatten trennen. Ebenso hat es Sueben, die im Bereich der Donau siedelten und  im Nordwesten der iberischen Halbinsel, gegeben.

Unter der suebischen Stammesgruppe werden die Hermunduren, die Langobarden als ihre Tapfersten, die Semnonen als ältestes und angesehenstes Volk, aber auch die Quaden, die Markomannen und wohl auch Teile der Angeln, genannt. Laut Tacitus standen sie außerhalb der von ihm benannten Volksgruppen der Ingväonen, Istväonen und der Irminoren.  Die Sueben, so schreib Tacitus, sollen direkt von Mannus, dem Stammvater aller Germanen abstammen. Mannus soll der Sohn von Tuisto, dem göttlichen Urvater.

Um 465 n.Chr. sollen sie unter einem ihrer Könige zum Christentum konvertiert sein und verschmolzen um 585 n.Chr. mit den Westgoten, nachdem ihr König Malorich in einem Krieg gegen diese, unterlag.

Die Sueben verfügten wohl über eine zentrale Kultstätte, welche den Semnonen zugerechnet wird. Die nördlichen Sueben gehörten zu einem Kult der Nerthus. Ein weiteres kulturelles oder auch optisches Merkmal der Sueben war der Suebenknoten. Hierbei wurden aus dem langen Haupthaar zwei Strähnen gebildet, welche verzwirbelt wurden und dann auf der rechten Seite des Kopfes zu einem Knoten, verflochten wurden. Diese „Mode“ des Haarknotens hat sich wohl auch bei den Nachbarstämmen durchgesetzt, da man gerne den Sueben zugerechnet wurde. Die beiden männlichen Moorleichenfunde von Osterby (Kreis Rendsburg-Eckernförde) trugen diesen Haarknoten. Heute findet man noch im Stadtwappen der Stadt Osterby einen Suebenknoten.

Der suebische Stammesverband scheint  einen an der Spitze stehenden Anführer gehabt zu haben. Der obere Stammesführer sei ein von allen anerkannter „König“ gewesen, jedoch war es auch allen anderen Stammesfürsten möglich, Entscheidungen über Raubzüge in benachbarte Gebiete zu treffen. Von dem 4. Jahrhundert an sind uns die Könige der Sueben überliefert. Unteranderen waren die Ermenrich (409-438), Veremund (ca. 535) und zu Ende Malorich (585).

Gaius Julius Caesar zufolge hatten die Sueben im ersten Jahrhundert v. Chr. eine militärische Stärke von 100.000 Mann. Im Jahr 71 v.Chr. überquerte Ariovist mit 15.000 Mann den oberen Rhein und drang nach Gallien vor. Hier kämpfte er gegen die Haeduer im Jahr 61 v.Chr, die er besiegte. Südlich des Rheins setzte er sich mit seiner Gefolgschaft fest. Ariovist sicherte sich seine Herrschaft in diesem Gebiet indem er aus den alten Gebieten neue Bevölkerung holte. In diesem Schritt sah Caesar eine Bedrohung der gallischen Provinz und nachdem Ariovist einer kriegerischen Auseinandersetzung nicht aus dem Weg zu gehen schien, schlug Caesar Ariovist 58 v.Chr. im Elsass in der Nähe von Mühlhausen. Hierbei sollen 80.000 germanische Krieger gefallen sein.

 

Literaturhinweise


Sweben, Alamannen und Rom. Die Anfänge der schwäbisch-alemannischen Geschichte

Autor: Siegfried Junghans
Taschenbuch: 253 Seiten
Verlag: Theiss Verlag Stuttgart
Erschienen: 1995

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Die hohe Zeit der Sueben und Alamannen

Autor: Hans Wilhelm Hammerbacher
Gebundene Ausgabe: 247 Seiten
Verlag: Orion-Heimreiter
Erschienen: 1974

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